108 Monteverde – Mein neuer Arbeitsplatz und der Ficus Baum

Zurück in Costa Rica begebe ich mich unmittelbar nach Ankunft in San José zum Busbahnhof in Richtung Monteverde. Das schöne an San José ist, dass die Busse in die jeweiligen Regionen von verschiedenen Bahnhöfen abfahren. Das heißt, man muss eigentlich immer irgendwie durch die Stadt gurken, um den Bus zu erreichen, den man als nächstes nehmen will.

Nachdem das alles erledigt ist, geht die Fahrt los. Die erste Hälfte der ca. 5 stündigen Fahrt, unterhalte ich mich sehr intensiv mit einem Texaner. Tolles Gespräch. Nach einer kleinen Pause mache ich ein Nickerchen und werde erst in Monteverde wach. Der frühe Flug und der Weg hierher waren wohl doch anstrengender, als ich dachte. Ich habe selten so tief geschlafen.

Der 15 minütige Weg von der Haltestelle zum Hostel gibt mir schon das Gefühl, dass es mir hier gefallen wird. Es ist zwar touristisch, aber nicht zu überlaufen und vor allem recht klein.

Nachdem ich mal wieder nicht gebucht habe, kommt zunächst die schlechte Nachricht: Sie haben kein Bett mehr im Dorm frei. Aber nach kurzem Zögern, steckt er mich und den Kanadier, der unmittelbar vor mir eingecheckt hat zum gleichen Preis in ein privates Familienzimmer und wir sind alle drei glücklich 🙂

Wie ich schon vermutet habe, gefällt mir Monteverde. Das Klima ist ideal. Nicht zu warm und nicht zu kalt. Es gibt ein paar schöne Ausflugsziele und sowohl das Hostel, als auch die Besitzer und die anderen Gäste sind klasse.

Gerade das Hostel bietet mir genügend Freiraum, um meine Sachen zu erledigen. Ich muss mal wieder meinen Blog updaten, meine Cloud nach einem fehlgeschlagenen Update neu aufsetzen (was auch heißt, dass ich danach wieder alle Daten hochladen muss), ich kann in Ruhe Ukulele üben, lesen, schreiben und skypen. Gerade die Online Geschichten dauern immer etwas und das Internet ist ziemlich gut hier. Außerdem kann man sich wohl schlimmeres vorstellen, als den größten Teil des Tages hier zu sitzen und diese Aussicht zu genießen 🙂

Mein Arbeitsplatz
Mein Arbeitsplatz

Die meisten Gäste sitzen immer im vorderen Bereich des Hostels. Hier sind zwar die Hängematten und die Hängesitze (oder wie man das nennt), aber dort ist auch die Straße. Ich schaue hier ins Grüne, bin relativ Wind geschützt und bekomme hin und wieder Besuch von diversen Vögeln (u.a. ein Tucan) und anderen Tieren.

Wer kann ihn sehen? 🙂

Das Frühstück ist inklusive und wirklich gut, darüber hinaus ist der Preis auch sehr günstig. Da lässt es sich schon aushalten 🙂 Außerdem ist das Hostel zwischen Frühstück und späten Nachmittag oft leer. Die Leute kommen im Schnitt nur ca. 2 Nächte hierher, machen schnell ein paar Touren und hauen dann wieder ab.

Die anderen Gäste, mit denen ich etwas näher in Kontakt komme sind auch sehr interessant. Sei es Nour aus Kanada, der in San Francisco wohnt und demnächst für Google arbeitet, Martina, aus Schweden, die in Berlin wohnt und perfekt Deutsch spricht, Anja aus der Schweiz (was soll ich sagen, ich mag Schweizer einfach 🙂 Stimmt’s Patrick?!) oder Manuel und Theresa, mit denen ich interessante Reisegespräche führe, die mir einige Tipps zu Nicaragua geben und die ebenfalls einen Blog schreiben. Schaut doch mal rein. https://www.wiranderswo.de/

Wenn man in Monteverde ist, geht man eigentlich auch in den gleichnamigen Nationalpark, der als Nebelwald bekannt ist. Alternativ kann man aber auch in den Nationalpark Santa Elena gehen. Dieser ist angeblich etwas schöner, weniger frequentiert und zudem auch etwas günstiger. Also gehen ich an einem Tag dorthin. Wirklich neblig ist es eigentlich nicht in dem Wald, auch wenn man vom Aussichtspunkt Wolken über die Bäume ziehen sieht. Es ist einfach zu gutes Wetter 😉

Nationalpark Santa Elena

Der Wald ist generell nicht so wirklich besonders bzw. habe ich an anderen Orten meiner Reise ähnliches/schöneres gesehen und bin jetzt nicht wirklich beeindruckt. Trotzdem ist es eine schöne Wanderung.

Nationalpark Santa Elena
Nationalpark Santa Elena

Den eigentlichen Nebel sehe ich, als ich den Hausberg von Santa Elena besteige.

Monteverde

Eigentlich ein ziemlich langweiliger ultrasteiler Weg bergauf und dank der Wolken auch keine Aussicht über das Dorf bzw. den Blick aufs Meer, aber dafür konnte ich einen schönen Blick auf die andere Seite werfen. Ein schöner Blick über den Nebelwald und ziemlich cool, wie sich hier alles in ganz kurzer Zeit verändert. Die Aufnahmen sind nur wenige Minuten auseinander gemacht worden.

Monteverde
Monteverde
Monteverde

Einer meiner Highlights ist der Ficus Baum, der laut dem Hostelbesitzer Edwin NOCH kostenlos ist. Er ist nur ca. 10 Minuten vom Hostel entfernt und wenn man zum richtigen Zeitpunkt kommt, kann man eventuell ungestört sein.

Ficus

Der Ficus Baum ist eine Würgefeige. Die Samen werden durch Vögel auf Äste eines Baumes ausgeschieden und wachsen an Ort und Stelle. Die (Luft)Wurzeln erreichen irgendwann den Boden, wachsen noch schneller und umschließen schließlich den Wirtsbaum, der daraufhin abstirbt.

Von dem eigentlichen Baum ist hier in Monteverde nichts mehr zu sehen. Es gibt nur noch einen Hohlraum und genau diesen kann man hinaufklettern. Für einen alten Klettermaxe wie mich ein Paradies.

Ficus von innen

So schnell es die immer enger werdende Röhre und meiner umhängende Kamera zulassen, klettere ich hinauf. Der Baum ist gute 10 Meter hoch und man kann oben sogar rausklettern und auf dem Baum stehend durch die Gegend schauen.

von oben

Bedingt durch den restlichen Wald, ist die Aussicht aber begrenzt. Trotzdem ein Riesenspaß und einfach nur faszinierend, was die Natur sich da wieder ausgedacht hat. Verrückt!

Ansonsten gibt es nicht viel zu Berichten, weil ich den Rest der Zeit eben am Laptop gearbeitet habe. Abgesehen vielleicht davon, dass ich in einer Nacht als letzte Person aus unserem Zimmer ins Bett bin und mir der Lattenrost durchgebrochen ist, als ich mich ganz normal (nicht schwungvoll) aufs Bett gesetzt habe. Es hat gescheppert und gekracht und da ich sowieso in dem Moment nicht wirklich was unternehmen konnte, habe ich es einfach akzeptiert und das beste daraus gemacht. In der Nacht hat es sich eher so angefühlt, als ob ich in einer Hängematte schlafe 😀 Am nächsten Tag haben sie es repariert und das Bett war sogar besser als vorher 🙂

Morgen muss ich früh raus, ich muss um 6 Uhr denn Bus erwischen. Nächster Stopp: Nicaragua!

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