27 Trinidad – traumhafte Kolonialstadt, eine super Gastfamilie und der Sprung vom Salto Cubano

27 Trinidad – traumhafte Kolonialstadt, eine super Gastfamilie und der Sprung vom Salto Cubano

Die dritte Station unserer Kubareise hat uns nach Trinidad verschlagen. Von einigen Leuten, die ich bisher auf meiner Reise getroffen habe, wurde mir diese Stadt ans Herz gelegt. Nun weiß ich auch wieso. Eine wundervolle Altstadt. Nicht mit dem klassischen Kopfsteinpflaster, wie man es aus Europa kennt. Anders eben. Die Stadt strahlt vor Farben in jeder Ecke und jeder Gasse. Bunte Häuser, gemütliche Cafe’s und so ziemlich überall hört man die Klänge kubanischer Musik. Ein Blick von dem Aussichtsturm, der zu einem Museum gehört sollte eigentlich für sich sprechen. Genug der schmeichelnden Worte. Eine der schönsten Städte, die ich je gesehen habe.

Trinidad

Trinidad

Trinidad

Trinidad

Trinidad

Unsere Unterkunft trägt weiterhin dazu bei, dass die Stadt uns sehr gut gefällt. Im Gegensatz zu unserer ersten Unterkunft in Vinales werden wir hier weit weniger genervt. Wir bekommen zwar auch eine Einführung was wir alles in und um Trinidad machen können, aber wir werden nicht ständig gefragt, ob wir uns entschieden haben und was wir denn jetzt machen wollen. Die Familie bzw. auch das Haus wirkt etwas wohlhabender, als das, was wir bisher erlebt haben. Sie scheinen nicht darauf angewiesen zu sein, irgendwelche Touren für uns auszumachen und nebenbei noch etwas dazu zu verdienen. In weiteren Gesprächen mit unserem Gastvater Pedro erfahren ich, dass er Bauingenieur ist und bspw. an einem Hotel in der Stadt arbeitet. Auch an dem Haus in dem sie wohnen hat er mit geplant. Ein geräumiges etwas gehobenes Haus umgeben von Wohnblocks. Bei uns eher eine Seltenheit und Grund für Neid und Einbrüche. Scheint hier aber tadellos zu funktionieren.

Für uns stimmt hier wirklich alles. Das Frühstück ist super, die Gastfamilie überaus nett und kommunikativ, aber nicht aufdringlich. Es geht sogar soweit, dass sie uns bei ihrem Badeausflug zum Salto Cubano (Wasserfall) am Sonntag mitnehmen. Eigentlich ist das nicht erlaubt. Touristen dürfen nur mit den dafür vorgesehenen Verkehrsmitteln fahren. In privaten Fahrzeugen dürfen sie nicht mitfahren. Bzw. braucht der Fahrer eine entsprechende Lizenz. Pedro hat einen Dienstwagen. Einen ca. 20 Jahre alten russischen Geländewagen. Sieht ungefähr aus, wie ein Jeep. Klappert und wackelt überall, aber fährt. Wir sitzen mit den Kinder auf der Rückbank, a.k.a. Pressspanplatte ohne Bezug, Davina ganz links, ich ganz rechts. Der Grund, diese Plätze lassen die Personen darin am wenigsten erkennen.

Die Wanderung vom Parkplatz zum Wasserfall an sich ist schon sehr schön. Wir reden über dies und das. Pedro und sein Sohn unterhalten sich sehr bemüht mit uns. Es wird zwar nicht wirklich über die kubanische Politik gesprochen, aber man erfährt doch das ein oder andere aus dem kubanischen Leben. Auch wenn es sich hier, wie bereits erwähnt, um eine eher besser gestellte Familie handelt.

Es ist auch einfach schön zu beobachten, wie unser Gastvater jedem hilft, die Hürden des Weges zu meistern. Sei es beim Überqueren des Flusses oder bei einem Abschnitt in dem es über größere Steine geht. Überall hält er eine Hand hin und versucht zu unterstützen. Sei es bei Davina, seiner Tochter, seinem Sohn oder mir. Einfach herzlich 🙂

Der Wasserfall ist ein Traum. Ein schöner Pool zum Baden und mehrere Stellen zum Einspringen. Ungefähr 4 und 6 Meter. Der eigentliche Wasserfall mit vielleicht 8-10 Metern wird von den macho Jungs aus der Gegend zum Springen benutzt. Schon ziemlich beeindruckend, wie die da im Gefälle ein paar Schritte Anlauf nehmen und dann da runter hechten, als gebe es kein Morgen.

Trinidad Salto Cubano

Trinidad Salto Cubano

Trinidad Salto Cubano

Ich springe zuerst mal die 6 Meter. An dieser Stelle möchte ich mich bei meinem Freund Christian bedanken, der mit mir nochmal vorher im „Cuntwicher“ geübt hat ;-D Leider hat es nix gebracht. Noch bevor ich auftauche, merke ich, dass irgendwas nicht stimmt. Ich muss wohl doof gelandet sein und habe Wasser ins Ohr gekriegt. Als ich an der Oberfläche ankomme, merke ich, dass es mir schwindelig ist, wie ich es selten erlebt habe. Ich kriege es zumindest hin, mich so zu verhalten, dass man es mir nicht anmerkt. Nach vielleicht 10 Minuten geht es mir auch wieder besser. Aber es fühlt sich seitdem so an, als hätte ich Wasser im Ohr, das ich auf’s Verrecken nicht aus meinem Ohr rauskriege.

Nach einer ausgiebigen Erkundungstour des Pools und des Wasserfalls fangen Pedro und Davina an darüber zu scherzen von dem Wasserfall zu springen. Ich bin natürlich gleich angefixt und versuche den ersten Abschnitt hochzuklettern. Meine Boulderlust wird langsam geweckt. Nach dem ersten oder zweiten Versuch, kommt einer der Jungs und zeigt mir wie es gehen soll. Nach ein paar weiteren missglückten Versuchen zeigt er mir es nochmal. Irgendwann habe ich es geschnallt. Meine Boulderlust ist jetzt hellwach 😉 Aber ich merke dass mein Kreuz zu breit für diesen Spalt ist. Ich kann mich in diesem Spalt einfach mit meinem Kreuz einklemmen, ohne dass ich mit den Armen oder Beinen die Wand berühre 😀 Der Junge hat zwar eine Schwimmerfigur, ist aber eben nicht ganz so massig wie ich. Der schlüpft da einfach durch.

Irgendwann schaffe ich es dann mit etwas mühe doch durch den Spalt. Eigentlich wollte ich ja nur wissen, ob ich es an dem Spalt vorbei schaffe, der Rest ist eigentlich nur die Schräge des Wasserfalls hoch laufen und nicht auf die Fresse legen, weil es dann den Fels entlang Richtung Wasser bergab geht. Außerdem habe ich ja Höhenangst und von da oben will ich gar nicht springen. Auf halbem Wege mache ich mal Pause (von da will ich dann eigentlich irgendwie mal runter) und merke, dass keiner der anderen Badegäste noch am Schwimmen ist, sondern mir ganz gespannt zuschaut, was ich mache und ob ich es schaffe. Toll! Genau das was ich gebraucht habe…

Zwischenzeitlich bekomme ich noch die Option zugerufen, dass ich auch noch nach oben und von dort weiter über einen Weg zurück könnte, ohne zu springen. Also klettere ich das letzte Stück hoch und schau mir das Ganze erst mal an. Außerdem werde ich mittlerweile von irgendwelchen Ameisen hier am Wasserfall nahezu aufgefressen. Das muss aufhören!

Oben angekommen gibt es dann erst mal einen Applaus! Och Leute, bitte. Geht wieder baden, ich brauche keine Zuschauer.

Nach einem exklusiven Bad in dem kleinen Pool, der sich für die Leute unten versteckt befindet, bin ich dann doch bereit da runter zu springen. Die zwei Jungs da oben haben sich schon echt Mühe gegeben, mich da hoch zu wuchten, jetzt kriegen die mich da auch wieder runter! Leider geht das ganze nur in Spanisch. Aber mit etwas Pantomime verstehe ich dann, was ich machen muss. Ich will mich nicht beim Anlauf auf die Fresse legen und höre aufmerksam zu.

Also stehe ich letztendlich in der Schräge des Wasserfalls und wundere mich wirklich, warum das an der Stelle nicht rutschig ist. Ich nehme zwei Schritte Anlauf und springe los. Platsch! Was ein geiles Gefühl!

 

Meinem Gastvater scheint es nicht so gefallen zu haben. Er klatscht zwar ab, man merkt ihm aber an, dass er nicht ganz so entspannt ist. Davina hat sich anscheinend auch Sorgen gemacht, hat aber gefilmt 😉

Auf dem Rückweg merke ich mein Ohr immer deutlicher. Ich kriege dieses Wasser einfach nicht raus. Mittlerweile habe ich schon ordentliche Ohrschmerzen. Nach ein paar Stunden steht fest, ich muss mal wieder zum Arzt. Also ab ins Krankenhaus. Hier läuft alles ziemlich entspannt ab. Ungefähr 30€ vorab für die Behandlung und das was noch an Medikamenten dazu kommt. Ok, kann ich mit Leben, ich will einfach nur, dass die Schmerzen aufhören. Es wird eine Entzündung im Ohr festgestellt. Mein Trommelfell scheint nicht verletzt zu sein. Ich bekomme Tropfen, die ich 3 mal am Tag reinmachen muss. Das war’s! Halb so wild! Nach dem letzten mal Krankenhaus hatte ich jetzt schon wieder Angst, was da jetzt wohl kommen mag.

Dafür hatte ich dann am nächsten Tag Bauchkrämpfe sondergleichen. Ich habe keine Ahnung, was ich falsches gegessen habe, aber es hat mich zerlegt. Davina hat sich blenden um mich und die restliche Organisation der kommenden Tage gekümmert. Danke nochmal an dieser Stelle 🙂

Nachdem ich die Welt für 24h verflucht hatte, sind wir dann mit einer 13h Busfahrt nach Santiago de Cuba weiter. Hoffentlich hält die Buxe…

Sie hat gehalten 😉

3 thoughts on “27 Trinidad – traumhafte Kolonialstadt, eine super Gastfamilie und der Sprung vom Salto Cubano”

  1. Hola Mateo, la impresion vespertina en la pagina inicial esta muy marchosa!
    und zu dem bild vom turm, der erinnert mich an den blick von einem kirchturm in Granada/Nicaragua, supertoller Blick über die Altstadt und das Wasser (vom See, nicht vom Meer) gar nicht weit weg. Granada liegt gleich bei Masaya, und wenn man dort ist, sollte man unbedingt auf die Isla de Ometepe. Wenn du irgendwann dort bist, mach bitte eine Foto für mich (vielleicht vom Volcan Concepcion?).
    Saludos!Jorge

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