22 Die Ruhe von Treasure Beach, die letzten Tage in Montego Bay und ein Fazit über Jamaika

Treasure Beach ist ein Kaff. Ein ruhiges kleines Fischerdorf mit ein paar Straßen. Eigentlich kann man hier nicht wirklich viel unternehmen. Sogar der Strand ist nicht besonders schön.

Strand von Treasure Beach

Aber das macht es aus. Hier werden sich keine riesigen Ressortanlagen bauen lassen. Hier sagen sich Igel und Hase gute Nacht und man kann ohne Sorgen bei Dunkelheit durch die Straßen laufen. Die Leute sind freundlich und durchaus kommunikativ, was man von anderen Orten nicht unbedingt erzählen kann. Hier reden sie auch einfach mal mit dir und wünschen dir dann einen schönen Tag, ohne etwas von dir zu wollen.

Mein Guesthouse sieht eigentlich aus, wie ein Rohbau, hat dafür aber sehr luftige Zimmer und wahrscheinlich den besten Ausblick des Dorfes.

Guesthouse

Ausblick vom Guesthouse

Mit Christina und Andi, die mit mir die einzigen im Guesthouse sind, mache ich am nächsten Tag eine Tour zur Pelican Bar. Zwei Holzhütten auf dem Meer. Eine Bar und ein Giftshop. Jeder Balken hat Namen eingraviert und überall hängen Fahnen, Nummernschilder und sonstiges Zeug von Besuchern herum.

Pelican Bar

Ein Stück Heimat in der Pelican Bar

Pelican Bar

Man kann rund um die Hütten in dem hüfthohem Wasser planschen. Ich trinke Rum Cola und genieße den Tag. Mittlerweile habe ich eine Vorliebe für Appleton entwickelt. Gutes Zeug 😉

Pelican Bar

Pelican Bar

 

Die letzten beiden Tage in Jamaika verbringe ich in Montego Bay. Von hier aus fliege ich am Montag (14.8.) nach Kuba. Montego Bay ist die zweitgrößte Stadt Jamaikas. Aus meiner Sicht etwas schöner als Kingston, was aber auch nicht wirklich schwer ist. Von hier werden in aller Regel ziemlich viele Ausflüge in das Umland unternommen. Da ich aber gedanklich schon mit Jamaika abgeschlossen habe, verbringe ich meine Zeit damit, Essen und andere Sachen zu organisieren, ein paar Beiträge zu schreiben und nochmal das Internet zu nutzen. In Kuba wird das mit Sicherheit etwas anders laufen.

Vom Bus aus entscheide ich mich für ein Guesthouse, das ich vom Busbahnhof fußläufig erreichen kann. Ein Haus im Kolonialstil.

Guesthouse Montego Bay

In einem Gespräch mit dem Besitzer erfahre ich, dass das Haus mal im Besitz eines Gouverneurs war. Die Backsteine des gesamten Gebäudes sind alle aus Europa angeschafft worden. Die Schiffe sollten eigentlich nur Güter aus Jamaika nach Europa bringen, aber da die Schiffe in leerem Zustand nicht stabil waren, wurden sie kurzerhand mit Backsteinen stabilisiert. Interessant!

 

Gerade zum Ende meiner Reise habe ich mehrere Leute, die ich an verschiedenen Stellen schon mal kennen gelernt habe, wieder getroffen. Dadurch wird einem schon bewusst, wie klein diese Insel ist. Eigentlich ja auch nicht sonderlich verwunderlich. Man hat hier ungefähr 8 Hauptpunkt, die man sich als Reisender ansteuert und früher oder später trifft man sich eben wieder.

Insgesamt waren 13 Nächte für mich etwas zu wenig. Die ein oder andere Sache hätte ich gerne noch gesehen. Von den erwähnten 8 Hauptpunkten habe ich 4 mitgenommen.

Auch wenn ich vorher viel negatives über dieses Land gehört habe, bin ich letztendlich doch begeistert. Trotz der Vorsicht, die man hier im Alltag haben muss, habe ich viele absurde und spannende Sachen gesehen und erlebt. Eine der verrücktesten und bisher anstrengendsten Fahrt meines Lebens. Außerdem bin ich von der Art und Weiße, wie die Leute hier reden begeistert. Ich habe nicht selten da gestanden wie eine Kuh wenn es Blitz. „Was? Nochmal, bitte. Ich verstehe gar nix!“ Teilweise bin ich mir echt dumm vorgekommen, wenn ich es beim dritten Mal immer noch nicht verstanden habe 😀

Davon abgesehen ist es einfach total ansteckend, wenn man ständig dieses „Ya, man!“ hört. Es gibt eigentlich keine Gelegenheit, bei dem diese Aussage nicht zu hören ist bzw. nicht passen würde.

„Fährt hier der Bus nach Montego Bay?“ „Ya, man!“

„Danke und einen schönen Tag noch!“ „Ya, man!“

Man muss nur aufpassen, dass man es selbst nicht ständig macht. Irgendwann kommt man sich nämlich wie ein 13 jähriger Provinz Vollpfosten vor, der noch keine Haare am Sack hat und schön einen auf dicke Hose macht.

Was mich an dieser Kultur sehr stört, ist das mir hier zu viel Wein gepredigt wird und im Endeffekt nur Wasser getrunken wird. Ok, bei mir war es eher Rum 😉 Nein im ernst, überall liest und hört man „One Love“, aber wenn hier „One Love“ wäre, würden sich die Leute nicht wegen Kokosnüssen abstechen.

In Bezug auf meine Art des Reisens in diesem Land bin ich sehr überrascht, wie gut ich durch dieses Land gekommen bin, ohne mir vorher auch nur halbwegs Informationen darüber einzuholen. Das Prinzip „fließen lassen“ hat durchaus funktioniert. Irgendein Engel ist immer um die Ecke gekommen und hat mir den Weg gewiesen oder mich dabei unterstützt. Wem soll ich denn jetzt am besten dafür danken? Ich entscheide mich für das Universum! Andererseits hat es mich dann schon auch den ein oder anderen Nerv gekostet, wenn ich total planlos irgendwo hin gefahren bin und nicht wusste, wo ich am Abend schlafen werde.

Ich hatte auf jeden Fall eine sehr gute Zeit und würde mich nicht wundern, noch einmal hierher zu kommen. „Ya, man!“

 

Jetzt bin ich aber erst mal auf Kuba gespannt. Dort treffe ich mich mit Davina, die ich auf dem Containerschiff kennen gelernt habe. Es wird interessant, ob man sich nochmal so gut versteht, wie auf dem Schiff. Wie es ist, in einer neuen Umgebung miteinander auszukommen. Ob man einen ähnlichen Reiserythmus hat oder ob man sich doch unterwegs dazu entschließt getrennte Wege zu gehen. Wir werden sehen…

One Love

13 thoughts on “22 Die Ruhe von Treasure Beach, die letzten Tage in Montego Bay und ein Fazit über Jamaika”

  1. Appletoni mit Schuss, aber nur n Schüsschen!
    …naja, ich habs versucht, in meinem Kopf hat sichs besser angehört.

    Viel Spaß weiterhin und halt uns aufm Laufenden! 🙂

  2. Hi das hört sich alles aufregend an und ich wünsche Dir weiter tolle Erlebnisse und nette Leute auf Deiner Reise????freue mich auf die kommenden Berichte!

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