20 Port Antonio und die Hütte auf dem Berg

Nach 2 Tagen Kingston mit Besuch des Bob Marley Museums, eine Tour durch Trenchtown und dem Trenchtown Culture Yard ist es Zeit weiter zu ziehen. Die Stadt ist weder schön, noch hat sie viel zu bieten. An Party bin ich seit Beginn meiner Reise nicht interessiert und die Hitze hier in der Stadt ist wirklich nichts für mich. Ich muss jetzt ans Meer!

Also schaue ich morgens um 9 Uhr auf meinen schlauen Zettel von Nicki vom Guesthouse. Port Antonio. Ok! Daraufhin lasse ich mir ein Platz im Bus reservieren und muss auch direkt mit dem Taxi dorthin fahren, weil es um 10:30 Uhr los geht. Genau so muss das laufen 🙂

Während ich am Busbahnhof sitze fällt mir ein, dass ich ja noch überhaupt nicht weiß, wo ich eigentlich schlafen soll. Germaican Guesthouse…mh, klingt sehr Deutsch. International wäre mir lieber, aber hat super Bewertungen. Da fahr ich jetzt mal hin und frage nach einem Bett. Reservieren tue ich jetzt einfach mal nicht. Nach 2,5 h Rallye über den kurvigen Bergpass bin ich ziemlich durchgeschüttelt. Zu Fuß ist es laut meiner Online Karte über eine Stunde von der Haltestelle. Also rufe ich kurzerhand in die Menge, ob da irgendjemand hin muss. Ein deutsch spanisches Pärchen muss da hin. Check! Sie haben reserviert und werden von hier aus abgeholt. Doppel Check! Außerdem richtig Glück, da ich hier richtig viel Geld für eine Taxi bezahlt hätte. Das Guesthouse liegt nämlich wirklich am Arsch der Welt. Man fährt ca. 15 Minuten über Stock und Stein, bis man oben auf dem Berg ist und eine bombastische Aussicht auf das Meer und die Bucht von Port Antonio hat. Ansonsten ist man umgeben von Dschungel. Ein Ort, der zur Entschleunigung geschaffen ist.

Aussicht von der Veranda

Aussicht auf die Bucht

Das Guesthouse

40000 qm Dschungel

Marian, der Besitzer des Guesthouses fährt die Gäste einmal am Tag runter (ca. 10-11 Uhr) und holt sie zwischen 17-18 Uhr wieder ab. Ansonsten fährt er nur neue Gäste abholen.

Der Volunteer der hier arbeitet, hat einen mir sehr bekannten Dialekt. Er kommt aus Neunkirchen. Einer Stadt ca. 20 km von Zweibrücken entfernt. Wie klein doch die Welt manchmal ist.

Hier oben fühle ich mich direkt wohl. Es ist viel angenehmer als in Kingston, es geht ein ständiges Lüftchen und das Haus, die Aussicht und die Umgebung sind einfach der Wahnsinn! Da hat wohl jemand ein Glücksgriff gemacht.

Das Pärchen, Catarina und Alberto, das mich mitnimmt ist auch super drauf. Sie schließen mich gleich in ihre Organisation zwecks Essen und Tagestouren mit ein. Wir schwingen auf der gleichen Ebene, haben die gleichen Vorstellungen. Alles passt! Ich bin im Flow!

Am nächsten Tag gehen wir zur blauen Lagune. Ein Drehort vom gleichnamigen Film von 1980. Hier erlebe ich das erste mal einen Regenschauer während ich im Wasser bin. Das ist echt cool 🙂

Blaue Lagune

Blaue Lagune

In den darauf folgenden Tagen ist das Wetter nicht so pralle und ich zeige der Hängematte mal, wer den längeren Atem hat 😉

Meine Hood

Ausblick aus der Hängematte 🙂

Dafür bekomme ich ziemlich viele Informationen rund um das Guesthouse mit. Marian erzählt mir, wie er zu dem Grundstück gekommen ist, was er schon alles verändert hat, wie das als Ausländer so ist in Jamaika und einiges mehr. Ein echt cooler Kerl mit Köpfchen, der die Zeiten „Yeah, Jamaika! Kiffen! Sau geil!“ längst hinter sich hat. Das Leben hier ist verdammt hart. Wenn ein Typ, dessen Vater einen Palmenplantage hat, einen anderen Typen wegen 2 Kokosnüssen absticht, kann irgendwas nicht stimmen. Das ist nicht die letzte und auch nicht die schlimmste Geschichte, die ich von ihm erfahre…

Alles in allem war das die schönste Station, seit ich wieder Erde unter den Füßen habe. Ich könnte mir durchaus vorstellen, hier nochmal hin zu kommen. Aber es warten ja auch noch ganz andere Orte auf mich.

2 thoughts on “20 Port Antonio und die Hütte auf dem Berg”

  1. Die Bilder von Port Antonio sind ja richtig klasse. Da könnte ich auch die Seele baumeln lassen und mich in einen Kampf mit der Hängematte wagen.

    Abba vor de Saarlänner hat ma anscheinend net emo dort sei Ruh 🙂

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