Santo Domingo – Von Protzbauten und Höhlen

Hier sitzen wir also – David, Kathrin und ich – im Van des Hafen Agenten Richtung Santo Domingo. Es ist ca. 3 Uhr Nachts. Die Häuser ziehen an uns vorbei. Ich bin völlig erschöpft und will eigentlich nur zurück auf das Schiff und schlafen. Aber diese Tür ist zu. Eine neue wartet darauf geöffnet zu werden.

Nach einer halben Stunde kommen wir in Santo Domingo an. Der Fahrer ist wirklich sehr nett und zuvorkommend. Er fährt uns von Hotel zu Hotel, um einen freien und auch halbwegs preiswerten Schlafplatz für den Rest der Nacht zu organisieren. Irgendwann haben wir eins für 30$ oder was auch immer. Hauptsache, dieses Nacht ist bald vorbei.

Das Zimmer, 2x4m mit 5m hoher Decke ist ziemlich stickig. So wird das jetzt wohl in nächster Zeit öfter sein. Aber daran werde ich mich schon noch gewöhnen.
Nachdem ich mich seit fast 2 Wochen mal wieder ins Internet einklinke, mache ich noch bis 5 Uhr rum und mache dann erst das Licht aus.

Irgendwann werde ich wach und merke, dass ich nicht mehr einschlafen kann. Es ist 5:30 Uhr. Oh Mann, was ist das denn für eine Scheiße hier. So geht das mit ein paar kurzen Schlafphasen bis 9 Uhr. Die Gedanken kreisen.

Irgendwann höre ich ein mir bekanntes Geräusch, ein Schlürfen. Ah, das ist David mit seinen Latschen. Wie gut man doch sein Umfeld mit der Zeit kennen lernt 😀

Und so beginnt der erste Tag. Erst mal etwas Frühstücken. Also raus und die Stadt erkunden. Man schauen die einem so unfreundlich an. Da fühlt man sich ja überhaupt nicht wohl.

Nachdem essen erst mal ein Hostel für die nächsten Nächte suchen. La Choza. Gut ausgesucht David!

La Choza

Eine nette junge Frau namens Francesca leitet das Guesthouse. Sie spricht Englisch und versucht uns von Anfang an Spanisch beizubringen. Sehr sympathisch!

Viel gemacht haben wir in Santo Domingo eigentlich nicht. Wir sind ein paarmal durch die Calle El Conde gelaufen. Quasi die Fußgängerzone in der Altstadt. Haben ein paar kleinere Gässchen erkundet, aber im Großen und Ganzen hat sich das alles auf Nahrungsbeschaffung beschränkt.

El Conde

El Conde

An einem Tag sind wir zum Grabe von Christopher Kolumbus gelaufen. Es wird zwar aus Sicherheitsgründen nicht empfohlen, dass man sich zu Fuß dorthin begibt, aber wir machen das jetzt einfach mal. Laut unserem Guide David, wurden in einer DNA Analyse 15% der Überreste von Kolumbus dort festgestellt. Immerhin…

Ein ziemlich beeindruckender Protzbau, der zwischen 30 und 50 Millionen Dollar gefressen hat und für den 5000 Menschen zwangsumgesiedelt wurden. Wenn man bedenkt, dass die Hälfte der Menschen hier unter der Armutsgrenze leben..Mahlzeit!

Grab von Christopher Kolumbus

Grab von Christopher Kolumbus

Grab von Christopher Kolumbus

Grab von Christopher Kolumbus

Die nächste Station auf unserem Tagestrip sind die Los Tres Ojos. Ein eingestürztes Höhlensystem mit 3 Lagunen. Mitten in der Stadt. Ziemlich absurd!

Noch auf dem Gelände des Grabes von Kolumbus fängt uns die Tourist Security ab. „Nicht laufen, zu gefährlich. Verboten. Ich hole euch ein Taxi!“ Herzlichen Dank auch. Man wird das Gefühl nicht los, dass einem zwar was passieren kann, es den Touristen Heini’s aber eher darum geht, dass der Tourist schön Geld für ein Taxi hinlegt. Da er uns einfach nicht von der Pelle rückt, ergeben wir uns halt unserem Schicksal. Man gönnt sich ja sonst nix.

Los Tres Ojos

Los Tres Ojos

Los Tres Ojos

 

Kleine Anmerkung zum Schluss: Ich habe locker 3 Tage gebraucht, um das Schaukeln nicht mehr zu spüren. Ich behaupte, dass ich – hauptsächlich beim Duschen – immer gemerkt habe, wie ich mein Gleichgewicht kalibriert habe. Ein komisches Gefühl, wenn man die Augen aufmacht und merkt, dass man nicht auf einem Schiff ist 😀

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