Spanferkel, tanzende Philippinos und andere Säuger

Schon seit ein paar Tagen sind alle schon in höchster Vorfreude, auf das BBQ am Freitag. Auf jeder Tour des Containerschiffs, die in diesem Falle 42 Tage dauert, gibt es einmal eine Party mit Spanferkel. Eine Spezialität der Philippinen.

Am besagten Tag ist dann alles mehr oder weniger nur halb so schlimm. Es wird fleißig improvisiert. Was nicht passt, wird passend gemacht. Es ist kein Pinsel da, um das Ferkel mit Feuchtigkeit zu bestreichen, also nimmt man halt eine Lauchstange zur Hand. Das Leben kann so schön einfach sein 🙂

Was nicht passt, wird passend gemacht!

Spanferkel

Gruppenbildung par excellence! Wer hätte es gedacht?! Und wir Spinner mittendrin 🙂

Nach dem Essen, zu etwas späterer Stunde, wird dann auch noch ein bisschen getanzt. Hauptakteur ist Junas. 1,50m groß, stylisches Outfit, weiß sich zu bewegen und hat keine Scheu sich zum Affen zu machen. Ein Partyclown, wie er halt in jedem Club zu finden ist. Sein Opfer, die Pferdeflüsterin Carrol. Alle Augen auf den beiden und gib ihm.

Irgendwann sind dann die meisten Philippinos am herumzappeln. Ziemliche witzige Art, wie sie Party machen. Eigentlich macht sich jeder zum Clown. Ich bin eigentlich nicht wirklich in Stimmung und die Musik ist auch nicht so ganz meins, aber was soll’s. Das kann man sich doch nicht entgehen lassen 😀

Nach ein paar Bier zuviel verirrt sich dann auch der ein oder andere Franzose auf die Tanzfläche. Immerhin. Um ca. 23 Uhr ist dann abrupt Schluss. Morgen wird wieder gearbeitet.

 

Am letzten Tag an Board habe ich mich mit Davina dazu entschlossen nochmal den Bug des Schiffs zu besuchen. Dort befindet sich eine kleine Bank auf die man sich setzen kann. Man kann aber auch die Beine einfach über Board hängen lassen und streckt den Kopf zwischen dem Geländer hindurch. So ist man halt näher am Wasser. Eigentlich eine der schönsten Plätze auf dem Schiff. Es ist zwar meistens tierisch windig und die Sonne knallt gnadenlos, aber man ist alleine und kann sich ganz auf das Meer konzentrieren. Das Geräusch, wie das Schiff das Wasser teilt, hat einfach eine magische und beruhigende Wirkung.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Der Bug

Weil ich nicht noch weitere 1000 Bilder vom Meer machen will und den Moment absolut auskosten will, habe ich mich mal bewusst dazu entschieden, die Kamera im Zimmer zu lassen. Im Nachhinein bin ich sehr dankbar für diese Entscheidung.

Und da sitzen wir nun, ich genieße meine letzten Momente an Board. Davina fährt noch bis Costa Rica weiter. Eigentlich will ich heute Nacht gar nicht vom Schiff gehen. Ich habe mich hier so daran gewöhnt, dass ich es noch ein paar Wochen in diesem Mikrokosmos der Gemütlichkeit und Faulheit aushalten könnte. Wo soll ich außerdem so eine fantastische Auswahl an Käse finden?

Um ehrlich zu sein, war ich schon ein bisschen enttäuscht, dass wir bisher nur ansatzweise Delfine gesehen haben. Auf der anderen Seite habe ich mir auch gedacht, wenn es nicht passieren soll, passiert es eben auch nicht. Mit der Einstellung, Delfine zu sehen, aufs Meer zu blicken war daher gestrichen.

Und wie ihr sicher wisst: „Karma is a bitch“! Da passiert es. Auf 10 Uhr sehe ich etwas aus dem Wasser auftauchen und wieder verschwinden. Sind das etwa Delfine? Kommen die etwa auf den Bug zugeschwommen? Ich raste aus! „DAVINA DELFINE!!!!!“

Und dann beginnt die Show. 2-3 Meter vor dem Bug schwimmen die frechen Säuger vor uns her. Schwimmen von links nach rechts. Tauschen die Seiten, vollführen ihren magischen Tanz und dann fangen sie an zu springen. Manchmal einzeln, manchmal gleichzeitig.

Wenige Meter von uns entfernt. Wir sitzen in der ersten Reihe, schreien den Delfinen wie die kleinen Kinder entgegen und feuern sie an. Es fühlt sich so an, als würden sie das nur für uns machen. So nah, so frei. Kein Sea Life. Einfach gigantisch!

Das Spektakel dauert vielleicht 3 Minuten, kommt mir aber viel länger vor. Dafür haben wir dann aber auch noch eine Stunde später einen Adrenalinspiegel wie das Burj Khalifa.

Danke für dieses unbeschreibliche Ereignis! Und danke an Davina, dass ich das mit dir teilen konnte und dass du dein Handy dabei hattest 😉

3 thoughts on “Spanferkel, tanzende Philippinos und andere Säuger”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.