Ankern vor Antwerpen oder der Friedhof der Containerschiffe

Laut meinen spärlichen Information können wir nicht in den Hafen von Antwerpen fahren. Es ist noch kein Platz frei. Also müssen wir ein paar Meilen vor Antwerpen Ankern.

Wir befinden uns auf dem offenen Meer und in der Ferne zeichnen sich so langsam die Konturen anderer Schiffe ab. Jeder Menge Schiffe. Was passiert hier? Die Brücke ist voll besetzt. Der Kapitän ruft irgendwelche Befehle, der Steuermann oder irgend ein anderes Crewmitglied ruft etwas zurück. Für mich klingt es nach Chaos.

Die Brücke in Aktion

Obwohl ich die meiste Zeit im Außenbereich bin, kann ich die Anspannung nahezu mit Händen packen.

Plötzlich wird mir klar, dass das hier der Ankerplatz ist und wir, wie auf einem riesigen Parkplatz, an den anderen Schiffen vorbei manövrieren, um unseren Platz zu erreichen. Ein bisschen Schubkraft hier, ein paar Grad mehr da. So wuchtet sich das riesige Schiff an allen Größen von Containerschiffen vorbei, manche gefühlt doppelt so groß, wie unseres, bis wir unseren gewünschten Platz erreicht haben. Es ist ein ziemlich mächtiges Bild, dass sich da rund um unser Schiff abzeichnet. Alles voller Schiffe und wir mittendrin. Es sind mit Sicherheit weit über 30 Schiffe zu sehen. Jedes Schiff, jeweils eine eigene Geschichte für sich, so wie wir.

Schiffe

Nach 36 Stunden warten ist es dann soweit. Das Schiff fahrt los, wir nehmen Fahrt auf. Ich bin auf der Brücke im Freien. Der Wind peitscht mir tosend um die Ohren und drückt mich nach hinten. Klischeehafter, wie es nicht sein könnte, stehe ich mit dem „Fluch der Karibik“ Soundtrack im Ohr da, habe am ganzen Körper Gänsehaut und fühle mich großartig. Bereit für ein neues Kapitel.

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