Abschied

Heute ist es soweit. Ich habe (fast) alles verkauft, das Haus für eine Welt nach mir bereit gemacht, mich um alles erdenkliche gekümmert, mir eine ordentliche Ausrüstung zugelegt und mich von meinen Liebsten verabschiedet.

Mein neues Leben auf ca. 6m². Mit 108 Kilo Kampfgewicht gilt es die Welt zu erobern.

Die letzten Monate waren wirklich eine sehr ereignisreiche u anstrengende Zeit für mich.

Ich dachte es wäre schwer sich ein gewisses Leben aufzubauen, aber dass es so schwer ist sein Leben abzubauen, hätte ich nicht gedacht.

Dass ich seit Mai arbeitslos bin, habe ich in noch keiner Minute realisiert.

Man fängt mit dem Chaos das vor einem liegt an und versucht das irgendwie zu strukturieren. Todo Listen erstellen, abarbeiten. Beim Abarbeiten weitere Unterlisten erstellen, weil einem noch 1000 Sachen einfallen, die man vorher nicht bedacht hat usw.

Und so wird aus Arbeitslosigkeit ein Fulltime Job mit reichlich Überstunden.

Durch einen Wink des Schicksals, hat sich meine Abfahrt um 2 Wochen verschoben. Ich hätte es in diesen 7 Wochen, von Mai bis zum ursprünglichen Termin am 19. Juni, kaum schaffen können, das alles zu erledigen. Und wenn doch, hätte ich wegen Burnout Zuhause bleiben müssen. Insofern gut gelaufen 🙂

Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe ich meine Entscheidung nicht bereut. Immer mal wieder wurde mir zwischendrin klar, was ich hier eigentlich vor habe und dass ich nicht mehr ganz sauber bin. 

Richtig schwer ist mir bisher die Woche vor Abfahrt gefallen. Die meisten Zimmer waren schon fast leer, man sieht wie sich sein Leben so langsam auflöst.

Täglich ein treffen mit verschiedenen Freunden, um sich überall zu verabschieden. Das „Tschüss Sagen“ ist echt nicht mein Ding. Aber schön, dass ich fast alle von euch nochmal sehen konnte, bevor es los geht. Danke euch!

Irgendwann ist dann kein Auto mehr da und man läuft ein letztes Mal durch die leeren Zimmer. Denkt nochmal an die guten und schlechten Momente, die man dort erlebt hat, packt noch ein letztes Mal die Gitarre aus für einen „Ein Mann Abschieds Gig“ und zieht die Tür hinter sich zu. Mach’s gut altes Haus…

Keine 12 Stunden später stehe ich am Bahnhof, meine Familie und mein Freund Christian mit seiner Freundin sind um mich versammelt, um mit mir die letzten Momente zu verbringen. Die Stimmung ist etwas gedrückt. Keiner lacht, keiner tanzt. Jeder ist mit seinen Gedanken beschäftigt und versucht sich seinen Kloß im Hals nicht anmerken zu lassen.

Nachdem ich mich von allen verabschiedet habe, steige ich in den Zug ein. Als der Zug losfährt und ich hinter mir keinen mehr sehen kann, drehe ich mich in Fahrtrichtung und verspüre plötzlich ein gutes Gefühl, aber empfinde auch eine totale Leere.

24 thoughts on “Abschied”

  1. Hey, wünschen dir nochmals alles Liebe und Gute für deine Reise. Wir werden dich auf jeden Fall vermissen.
    Viel Spaß und Gesundheit
    Die Ißlerkurts?

    Irgendwann,Irgendwo trifft man sich

  2. …ich bekomm beim lesen auch grad nochmal einen klos in den hals ?…viel spass mein Freund und glück sowieso…

  3. Lieber Mathias!
    Ich freue mich sehr, dass Du uns über diesen Blog an Deinem Abenteuer „teilhaben“ lässt. Schon jetzt freue ich mich sehr darauf, über Deine Reise hier zu lesen. Und wer weiß… An irgendeinem Ort sehen wir uns bestimmt wieder 😉 Bis dahin halte ich hier in Zweibrücken die Stellung und nach Deinen Berichten Ausschau 🙂
    Drücker!!

  4. Ich wünsche dir alles Gute für die bevorstehende Reise und wünsche dir viel Spaß?
    Erlebe viel✌?und bleib gesund.
    Lg Hanna

  5. Ich wünch Dir gaaanz viel neue Erfahrungen, Eindrücke, Bekanntschaften, Freundschaften und was noch alles zu so einer Reise dazu gehört. Natürlich nur das Beste, wobei Du aus negativen Situationen sicherlich auch etwas für dich gewinnen kannst. Also halte die Ohren steif und viel Spaß bei Deiner Tour!

    Liebe Grüße Linus

  6. Hey Racuncel,

    ich will ein Bild wie du mit Pferd und Gepäck, spielend auf der Ukulele übers Deck reitest. Wir hören uns …

    Greetz

  7. Alter, wie krass bist du denn unterwegs?! Geiler Kerl, Hammer Idee und en super Blog, den ich gerade mit Genuss und einem Lächeln auf dem Gesicht aufgesogen und auf jeden Fall weiterverfolgen werde.
    Ich, Andy und die Mini-Knollies wünschen Dir von Herzen alles erdenklich Gute, tolle Begegnungen, mega viel Spass, Glück auf all Deinen Wegen und dass Du Deinen Platz findest. Wir freuen uns Dich irgendwann mal wieder gesund und munter in der Heimat begrüssen zu dürfen und denken an Dich. Mach et jut und halt die Ohren steif?✌?

  8. Ja, Bruderherz. Die Abschiedsszene am Bahnhof hast Du treffend beschrieben. Es passiert halt nicht jeden Tag, dass der „kleine“ Bruder auf so große Reise geht. Ich wünsche Dir an dieser Stelle nochmal alles, alles Liebe und Gute für Deine Reise. Und spätestens wenn wir uns wiedersehen, dann wird getanzt. 🙂 Ich drück Dich.
    Markus

  9. Hey Matze,
    bin grad zufällig auf deine Seite gestoßen
    Wies mich grad schickt
    Aber dazu sag ich nur “ Guided by the beating heart“ hab ich dir ja prophezeit
    Echt e geiler Move
    Wünsch dir alles erdenklich Gute und das du deine Bestimmung findest.
    Hab mich vor kurzem ebenfalls für was ähnliches entschieden
    Vielleicht treffen wir uns ja…………, am Ende der Welt
    Schreib schön fleißig und lass uns teil haben.
    Liebe Grüße Brini

  10. Hey Matze,
    bin grad zufällig auf deine Seite gestoßen, wie’s mich grad schickt
    Aber dazu sag ich nur “ Guided by the beating heart “ , hab ich dir ja prophezeit
    Jedenfalls ein echt geiler Move
    Ich wünsch dir alles erdenklich Gute und ne mega geile Zeit, auf das du deine Bestimmung findest
    Ich hab mich vor kurzem für was ähnliches entschieden, vielleicht treffen wir uns ja auf der anderen Seite der Welt.
    Also, sei schön fleißig und lass uns teil haben
    See you, Brini

    PS: Reisen ist mehr als Sightseeing: “ Es ist eine Veränderung, die tief und dauerhaft in den Ideen des Lebens eingeht. “

    Mary Ritter Beard

    1. Da wo ich hingehe, brauche ich keine Unterhosen mehr 😉
      Außerdem sind es mehr als 2. Sieht hier nur so aus.
      Trotzdem: 1 ist schon über den Jordan 😀

  11. Matze Matze!!!!
    Hab grade die adresse von deinem blog bekommen und umso trauriger macht es mich dass ich mich nicht mehr von dir verabschiedet habe… 🙁
    Du weisst hoffentlich dass uns im geiste immer was verbindet (die verrückte pubertät/teenager-phase musste ja ihre spuren hinterlassen!!!).

    Und wie es das schicksal so will bist du grad auf jamaica als ich deine geschichten hier zum ersten mal lese! Ich lese nicht nur, ich erlebe es als wär ich dabei und würde mich mit dir kaputt lachen!!

    Ich wünsch dir ne wahnsinns zeit und ich ( inkl. Walter Freiwald und Smi) denke an dich mein FREUND!

    Sancho

    1. Hey Sancho, wirklich schade, dass es nicht mehr geklappt hat. Trotzdem ist das nicht schlimm. Bin ja nicht aus der Welt ;-P
      Außerdem freue ich mich gerade sehr, auf diesem Wege von dir zu hören 🙂 Das wir zwei eine besondere Verbindung haben, brauchst du mir nicht zu sagen. Die Erinnerungen sprechen Bände 😉
      Ich habe hier in Jamaika auch das ein oder andere Mal daran gedacht, wo du dich wohl so rumgetrieben hast. Wo warst du denn eigentlich überall?
      Hau rein mein Guter!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.